Suchmaschinenoptimierung im B2B ist kein Reichweitenspiel – es ist Präzisionsarbeit. Wenn nur eine Handvoll potenzieller Kunden im Jahr nach genau dem Produkt oder der Lösung sucht, die ein Unternehmen anbietet, zählt jeder Klick doppelt. Doch was passiert, wenn genau diese Klicks ausbleiben – weil AI-Overviews die Antworten liefern, bevor jemand überhaupt auf eine Website gelangt?
In dieser Podcast-Episode spreche ich mit Sven Deutschländer, Agenturinhaber und SEO-Veteran, über genau diese Herausforderungen. Wir beleuchten, wie sich SEO im B2B vom klassischen B2C-Ansatz unterscheidet, welche Rolle Künstliche Intelligenz dabei spielt – und warum Google trotz aller Prognosen zur Unterschätzung seiner Relevanz weiterhin der dominierende Kanal bleiben dürfte.
Sven teilt konkrete Handlungsempfehlungen: von strategischer Content-Planung über strukturierte Informationsarchitektur bis zur Frage, welche Inhalte künftig überhaupt noch Sichtbarkeit erzeugen. Wer SEO im B2B erfolgreich betreiben will, muss neu denken – nicht hektisch, sondern mit Weitblick und System.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz richtig einordnen
AI-Overviews, Chatbots wie ChatGPT oder Perplexity verändern das Suchverhalten – aber nicht gleichmäßig. Im B2B wirkt sich KI vor allem bei informationsgetriebenen Suchanfragen aus. Transaktionale Suchen – etwa nach komplexen Maschinen oder Dienstleistungen – bleiben weitgehend unberührt. Dennoch ist es wichtig, Inhalte so zu strukturieren, dass sie in KI-Antworten berücksichtigt und zitiert werden können.
Content-Strategie im Wandel
Klassische Blogartikel mit oberflächlichen Definitionen funktionieren immer weniger. Gefragt ist tiefgehender, klar strukturierter Content mit echtem Mehrwert. Inhalte müssen entlang der Customer Journey entwickelt werden – von der Informationsphase bis zur konkreten Kaufentscheidung. Dabei helfen strukturierte Textblöcke, FAQ-Elemente, multimediale Ergänzungen und eine klare interne Verlinkung.
Technische Basics bleiben entscheidend
Auch im Jahr 2025 scheitern viele B2B-Websites an den Grundlagen: fehlende H1-Strukturen, chaotische Navigation, schlechte Metadaten. SEO ist kein Hexenwerk – aber es lebt von konsequenter Umsetzung. Guter Content braucht ein stabiles technisches Fundament, um gefunden zu werden – von Mensch und Maschine.
Markenautorität aufbauen – nicht nur Backlinks jagen
Im B2B ist Vertrauen entscheidend. Relevanz entsteht nicht nur durch Links, sondern durch Erwähnungen, PR, Auftritte in Fachmedien und eine klare Positionierung als Experte. Google und KI-Systeme lernen über Marken, Entitäten und Autoritäten. Wer sichtbar sein will, muss aktiv daran arbeiten, eine wahrnehmbare Stimme in seiner Branche zu entwickeln.
Nicht in Kanälen denken – sondern in Nutzerbedürfnissen
SEO darf kein Silo bleiben. Wer heute nur auf Google setzt, riskiert morgen den Einbruch. Die Strategie muss breiter gedacht werden: E-Mail, Social Media, Fachportale, gezielte PR, sogar Offline-Marketing – alles trägt zur Sichtbarkeit und Markenbildung bei. Der Nutzer entscheidet, wo er sucht. Und Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie dort präsent sind.
Fazit
SEO im B2B-Umfeld folgt eigenen Regeln – und genau deshalb ist Panikmache angesichts von KI-Entwicklungen fehl am Platz. Zwar verändert sich die Suchlandschaft durch AI-Overviews, ChatGPT & Co., doch gerade im B2B bleibt Google eine zentrale Anlaufstelle. Entscheidend ist, dass Unternehmen ihre Inhalte konsequent auf Qualität, Struktur und Relevanz trimmen – nicht auf Masse, sondern auf Wirkung.
Drei zentrale Empfehlungen lassen sich ableiten:
- Struktur schlägt Streuung: Inhalte müssen klar gegliedert, tiefgehend und multimedial aufbereitet sein. Nur so können sie auch in neuen KI-gestützten Formaten Sichtbarkeit erzeugen.
- Den Content-Bestand kritisch prüfen: Alte, oberflächliche Blogartikel gehören ausgemistet. Stattdessen braucht es gezielten, strategisch gedachten Content entlang der Customer Journey – mit Mehrwert und Tiefgang.
- Marke wird zum Rankingfaktor: Wer als Experte wahrgenommen werden will, muss sichtbar, zitierfähig und präsent sein – über SEO hinaus. Digital PR, Autorität und Branchenreputation gewinnen massiv an Bedeutung.
Sichtbarkeit im B2B entsteht nicht durch kurzfristige Hacks, sondern durch langfristige Qualität, Expertise und strategische Breite. Wer das verstanden hat, wird auch in einer KI-dominierten Zukunft relevant bleiben – nicht trotz, sondern gerade wegen smarter SEO-Arbeit.
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