Die SEO-Welt ist ständig im Wandel – doch manchmal sorgt eine kleine Änderung seitens Google für große Aufregung. So geschehen Mitte September, als Google den NUM100-Parameter aus der eigenen API entfernt hat. Was bedeutet das für Tool-Anbieter, Agenturen und Unternehmen, die ihre Rankings überwachen? Welche Konsequenzen ergeben sich für deine SEO-Strategie – und wie kannst du am besten damit umgehen?
Im Podcast gehe ich auf die Thematik näher ein und gebe euch Tipps, wie ihr mit der veränderten Situation umgehen könnt.
Was ist passiert?
Bis vor kurzem konnten SEO-Tools über die Google API mit einem einzigen Abruf die Top 100 Rankings eines Keywords ermitteln. Das war effizient und vergleichsweise ressourcenschonend.
Seit dem 13./14. September ist Schluss damit:
- Tool-Anbieter können nur noch die Top 10 Rankings direkt abfragen.
- Um an die Top 100 zu gelangen, sind jetzt zehn einzelne Abfragen notwendig (0–10, 10–20, 20–30 usw.).
- Das bedeutet: zehnfacher Aufwand und entsprechend zehnfache Kosten für Tool-Anbieter – und letztlich auch für die Nutzer.
Warum ist das problematisch?
Auf den ersten Blick könnte man sagen: „Hauptsache, die Top 10 sind sichtbar – das reicht doch.“
Doch in der Praxis sieht es anders aus:
- Strategische SEO-Arbeit lebt davon, Entwicklungen zu zeigen – von Keywords, die zunächst weit hinten in den Top 100 auftauchen, bis hin zum Sprung in die Top 10.
- Agenturen müssen ihren Kunden Fortschritte belegen können. Das reine Monitoring der Top 10 reicht hier nicht aus.
- Unternehmen brauchen Transparenz, auch bei Keywords, die sich erst langsam nach vorne entwickeln.
Kurz: Ohne die erweiterten Daten wird SEO zum Blindflug.
Drei Szenarien für den Umgang mit der Änderung
Im Podcast wurden drei mögliche Szenarien vorgestellt, wie man jetzt mit der neuen Situation umgehen kann:
1. Fokus nur auf die Top 10 Rankings
Theoretisch eine Option – praktisch aber problematisch. Wer nur die Top 10 im Blick behält, ignoriert wertvolle Daten über aufstrebende Keywords und verschenkt strategisches Potenzial. Für seriöse SEO-Arbeit ist dieses Szenario daher kaum geeignet.
2. Keywords clever gruppieren
Die wohl praktikabelste Lösung: Keywords in verschiedene Gruppen aufteilen. Zum Beispiel:
- Top-Keywords: deine wichtigsten Begriffe, die schon in den Top 10 ranken.
- Middle-Rankings: Keywords zwischen Platz 11 und 50, die sich in der Optimierungsphase befinden.
- New Business Keywords: neue oder schwache Keywords (Platz 80–100), die du gezielt aufbauen willst.
So kannst du Kosten und Ressourcen sparen, indem du nur dort volle Transparenz schaffst, wo es wirklich notwendig ist.
3. Mischstrategie Top 10 & Top 60
Einige Anwender entscheiden sich dafür, ausschließlich die Top 10 und zusätzlich die Top 60 im Blick zu behalten. Damit lassen sich Kosten reduzieren (kein 10-facher Aufwand), gleichzeitig bleibt ein relevanter Teil der Rankings sichtbar.
Auswirkungen auf Daten und Vergleiche
Die Änderung hat nicht nur Einfluss auf das Monitoring, sondern auch auf:
- Impressionen und Klickraten in der Google Search Console, da hintere Positionen wegfallen.
- Historische Vergleiche, die schwieriger werden, weil Rankings anders erhoben werden als zuvor.
- Transparenz bei Schwankungen: Gerade bei volatilen Keywords wird es schwerer, Entwicklungen nachzuvollziehen.
Warum macht Google das?
Google selbst hat keine detaillierte Begründung geliefert. Im Podcast werden jedoch zwei Hauptthesen diskutiert:
- Abschottung gegenüber KI-Anbietern
Viele KI-Dienste scrapen ebenfalls die Top 100 Rankings. Durch die Einschränkung wird es für sie schwieriger, an diese Daten zu kommen. - Ressourcenschonung
Angesichts des hohen Hardwarebedarfs für KI und Suchdienste könnte Google auch versuchen, Ressourcen effizienter zu nutzen.
Eine offizielle Bestätigung für diese Theorien gibt es nicht – klar ist nur: Die Änderung ist mittlerweile auch von Google bestätigt und die weitere Entwicklung gilt es nun abzuwarten.
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