Mit dem Aufstieg von Künstlicher Intelligenz (KI) und generativen Sprachmodellen wie ChatGPT, Gemini oder Claude fragen sich viele: Hat klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO) ausgedient? Die klare Antwort: Nein.
John Müller, das Sprachrohr von Google für die Webmaster bekräftigt nochmal die Sinnhaftigkeit von SEO:
Ohne saubere SEO-Struktur und qualitativ hochwertige Inhalte gäbe es „keine guten Suchergebnisse – und auch keine nützlichen KI-Antworten
KI braucht Inhalte – und diese kommen aus dem Web
KI-Systeme wie GPT-4 oder Gemini werden mit riesigen Mengen an Text trainiert – viele dieser Daten stammen aus öffentlich zugänglichen Webseiten. Das heißt: Was in den Suchmaschinen gut auffindbar, qualitativ hochwertig und strukturiert ist, hat gute Chancen, in das „kollektive Wissen“ der KI-Modelle einzufließen. SEO-Inhalte liefern damit nicht nur Sichtbarkeit für Menschen, sondern werden auch zur „Futterquelle“ für Maschinen.
KI verändert die Suche – aber sie ersetzt sie nicht
Google, Microsoft und andere Anbieter integrieren KI zunehmend in ihre Suchergebnisse (z. B. durch AI Overviews). Nutzer erhalten Zusammenfassungen, aber die Quelle bleibt entscheidend. Wer in dieser neuen Logik präsent sein will, muss durch exzellente SEO-Arbeit dafür sorgen, dass seine Inhalte von der KI bevorzugt referenziert werden.
Strukturierte Inhalte = bessere Auffindbarkeit (auch für Maschinen)
Die semantische Struktur wird immer wichtiger. Rich Snippets, strukturierte Daten, FAQ-Elemente oder klar gegliederte Überschriften verbessern nicht nur das Ranking, helfen dem Nutzer, aber eben auch KI-Systeme, die Inhalte korrekt zu interpretieren und zu referenzieren. SEO wird strategischer. Das Search Engine Journal greift auf, dass Googles KI-Overviews stark auf etablierte Autoritätsquellen setzen – die gleichen Signale, die für organisches Ranking wichtig sind, bestimmen auch, welche Websites in KI-generierten Antworten zitiert werden
Für Website-Betreiber bedeutet das: Expertise, Reputation und strukturierte Daten (z.B. eine Knowledge-Graph-Entität für die Marke) sind wichtiger denn je, um von der KI berücksichtigt zu werden
Multichannel-Strategien stärken die SEO-Wirkung
Künstliche Intelligenz verarbeitet längst nicht mehr nur Websites, sondern auch Inhalte aus Podcasts, Videos, Social Media, PDF-Dokumenten oder Foren. Ein breiter Content-Footprint mit sauberer Kanalverknüpfung (z. B. durch transkribierte YouTube-Videos, beschriftete Reels, eingebundene FAQs auf Landingpages) hilft, über mehr Touchpoints präsent zu sein – auch bei der KI-gestützten Suche.
Brand Authority zählt mehr denn je
KI-Systeme gewichten nicht nur Keywords, sondern auch Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Das sogenannte E-E-A-T-Prinzip (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness), das Google schon lange verfolgt, gewinnt durch KI-Integration zusätzliche Relevanz. Wer in seinem Themenfeld regelmäßig hochwertigen Content veröffentlicht und verlinkt wird, hat bessere Chancen, in KI-Antworten aufzutauchen – unabhängig vom klassischen Ranking.
Die Zero-Click-Welt fordert mehr Präzision
Viele Suchanfragen enden inzwischen, ohne dass Nutzer auf eine Website klicken – weil Google oder ein KI-System die Antwort direkt gibt. Um dennoch Sichtbarkeit zu erzielen, müssen Inhalte klar, präzise, schnell erfassbar und hochrelevant sein. SEO heißt heute auch: Inhalte so zu gestalten, dass sie in 3 Sekunden den Punkt treffen – und trotzdem genug Tiefe bieten.
Long-Tail-Strategien erleben ein Revival
Während generative KI immer mehr Standardfragen beantwortet, bleiben Nischen- und Spezialanfragen weiterhin im Web. Wer mit SEO gezielt Long-Tail-Keywords bespielt – also sehr spezifische, oft transaktionsnahe Suchanfragen – wird weniger Konkurrenz haben und häufiger von Nutzern oder KI-Systemen referenziert. Strategischer Content-Aufbau über viele kleine, präzise Fragen gewinnt hier enorm an Bedeutung.
Generative AI revolutioniert zwar Workflows und automatisiert Routineaufgaben, doch menschliche SEO-Expertise bleibt unverzichtbar. KI kann Keyword-Recherchen, Content-Entwürfe oder technische Analysen beschleunigen, aber strategisches Denken, Kreativität und Erfahrungswissen eines SEO sind weiter nötig
Datengetriebene Optimierung bleibt unverzichtbar
KI kann bei der Content-Erstellung unterstützen – aber ohne Analyse keine Verbesserung. SEO liefert die Kennzahlen, um zu messen, wie gut Inhalte funktionieren, wo Nutzer abspringen, welche Seiten ranken – und was die Konkurrenz besser macht. Gerade im KI-Zeitalter, in dem Content leicht produziert werden kann, wird datenbasierte Optimierung zum zentralen Differenzierungsfaktor
Fazit: SEO lebt – nur anders
SEO ist nicht tot. Es ist nur anspruchsvoller, breiter und integrierter geworden. Wer sich darauf einstellt, Inhalte nicht nur für Menschen, sondern auch für Maschinen zu gestalten, wer seine Marke als vertrauenswürdige Quelle positioniert und strategisch Multichannel denkt, wird auch im KI-Zeitalter ganz vorne mitspielen.
SEO-Spezialisten werden künftig mehr Fokus auf Strategie, User Intent und cross-channel Denken setzen, während AI die Fleißarbeit übernimmt.
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