Ich möchte heute auf eine Frage eingehen, die ihr mir immer wieder schreibt. Und zwar geht es um die Frage, ob die Wortanzahl in einem Artikel nun ein Rankingkriterium für mehr Sichtbarkeit bei Google darstellt oder nicht. Es geistern unheimlich viele Mythen zu dem Thema in der Szene. Immer wieder ist von der kritischen Größe von 250-300 Wörtern zu lesen. Aber auch sonst gibt es unterschiedliche Ansichten.
Also eine durchaus berechtigte Frage, auf die es aber keine pauschale Antwort gibt. So viel schon einmal vorab. Es gibt nicht die eine Wortanzahl, die für Google relevant ist. Vielmehr hängt es von verschiedensten Parametern ab. Welche das genau sind und wir ihr letztlich die sinnvolle Anzahl von Wörtern festlegt, das und mehr gibt es im Podcast.
Das bestmögliche Ergebnis auf die Suchanfrage liefern
Google verfolgt ein Ziel – dem Nutzer auf seine Suchnachfrage die perfekten Suchergebnisse zu liefern. Hört sich einfach an, wenngleich es für den Contentkreierenden eine komplexe Aufgabe ist. Klar, schreibt man Content für die Zielgruppe. Dennoch ist es sinnvoll auch die Richtlinien zu beachten, die Google vorgibt. Schauen wir uns also mal drei Beispiele an, die unterschiedliche Anforderungen und auch Textlängen vorweisen. Mehr gibt es zu dem Thema dann im Podcast.
Beispiel A
Ein Nutzer sucht nach dem Begriff „Phänomen“. Die Suchergebnisse bei Google sind recht eindeutig. Google suggeriert mit der Fragestellung, dass ein Nutzer sich über die Bedeutung oder die korrekte Rechtschreibung des Wortes informieren möchte. Dominiert werden die SERPS von Lexika, die kurz und knackig Antworten liefern. Du wirst keinen Inhalt finden, der 5.000 Wörter oder länger ist, also es würde wohl eher nichts bringen, wenn du 5.000+ Wörter zum Thema „Phänomen“ schreiben würdest.
Beispiel B
Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an, damit ihr versteht, wie unterschjiedlich die Suchintentionen und Suchergebnisse bei Google aussehen. Ein Nutzer sucht nach einem Rezept für einen leckeren Pizza-Teig. Wie ihr im Screen unten sehen könnt, sehen nicht nur die Suchergebnisse anders aus – es werden Bilder in den SERPS übergeben. Stichwort „Erweiterung der Snippets“ mithilfe strukturierter Daten„.
Links zum Thema strukturierte Daten
Auch in diesem Beispiel dominieren die Rezeptseiten die SERPS. Eher kurze, knackige Textinhalte, meist, wie man es von Rezepten kennt, als Aufzählungen dargestellt. Auch hier wären holistische Inhalte eher kontraproduktiv.
Beispiel C
In meinem dritten Beispiel geht es um das papierlose Büro. Der Nutzer wünscht sich scheinbar hier eher allgemeine informationen und möchte sich zunächst einen Einstieg in das Thema finden. Hier dominieren wiederum ganz andere Seiten. Webseiten, die eher 2.000 oder mehr Wörter haben und recht umfänglich das Thema beschreiben. Wenn ihr hier einen Artikel mit 300 Wörtern schreibt, werdet ihr mit großer Wahrscheinlichkeit keine Sichtbarkeit auf den vordersten Plätzen erreichen können.
Was lernen wir daraus?
Es gibt nicht den einen Weg, sondern das Thema Suchmaschnenoptimierung bzw. auch Content-Produktion wird individuell zu betrachten. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, zu welchem Keyword ihr Sichtbarkeit aufbauen wollt und welche Zielsetzung der Inhalt verfolgen sollte.
Es kommt nicht zwingend auf die Wortanzahl an, dennoch kann sie indirekt schon Einfluss nehmen – eben dann, wenn die Analyse gezeigt hat, dass die Top 10 Seiten mindestens 2.000 oder mehr Wörter haben. Letztlich geht es darum, den besten Inhalt zu verfassen, da kann die Wortanzahl Einfluss nehmen, aber nicht unbedingt primär. Vielmehr kommt es auf Qualität an und darauf, dass die Nutzer, die den Inhalt konsumieren, die richtigen Signale abgeben.
Ein anderes extremes Beispiel wäre, wenn auf eine Suchanfrage nur Shop-Seiten angezeigt werden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werdet ihr zu dem Keyword mit einem informativen Text keinen Blumentopf bzw. vordere Rankings aufbauen können. Also, erst analysieren, dann schreiben!
Google geht auf die Thematik „Wortanzahl“ ein
John Müller hat erst jüngst in einem Post noch einmal klargestellt, dass nicht die Länge des Artikels entscheidend ist. Vielmehr gilt es die Antwort auf die Suchanfrage zu antizipieren und zu versuchen, die bestmögliche Antwort zu liefern.
Word count is not a ranking factor. Save yourself the trouble.
Wenn ihr also eure Inhalte für ein bestimmtes Keyword oder eine Keyword-Phrase optimiert, liegt das Geheimnis in der Präzision der Antwort und wie gut strukturiert und verständlich der Inhalt ist. Überflüssiges solltet ihr entfernen, auch im Hinblick auf das immer wichtiger werdende mobile Internet.
Inhalte schreibt man nicht für Google
Ganz wichtig in dem Zusammenhang ist noch mal klarzustellen, dass Content jeglicher Art nicht für Google, sondern immer nur für die Zielgruppe erstellt wird. Wer zusätzlich die Spielregeln einhält, die Google vorgibt, der wird auch erfolgreiche Inhalte produzieren und Sichtbarkeit aufbauen können. Nehmt euch Zeit, recherchiert zunächst die Keyowords, die für das eigene Business relevant sind und ein entsprechendes monatliches Suchvolumen haben.
Fazit
Fassen wir kurz nochmal zusammen. Die Wortlänge ist kein direktes Rankingkriterium. Vielmehr kommt es darauf an, den richtigen Inhalt auf die Suchanfrage eines Nutzers zu liefern und die Antworten zu antizipieren. Um wissen zu können, was der richtige Inhalt ist, sollte man die Zielgruppe sehr genau kennen und weitere Recherchen und Benchmarkanalysen anstellen. Also, immer Augen auf, bei der Themenwahl und schaut, welche Inhalte gefragt sind. Gute Inhalte werden ranken.
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